Weihnachtstasse Bethel mit religiösem Weihnachtsbild, 1930er Jahre, Marke Ophir Bethel

Die Heil- und Pflegeanstalt Bethel bei Bielefeld wurde 1867 von Friedrich von Bodelschwingh für geistig- und körperlich behinderte Menschen gegründet. Später wurden verschiedene Werkstätten als Beschäftigungsmöglichkeiten für die Behinderten angegliedert. Ophir, die Bethel angeschlossenen „Vereinigten Verkaufsstellen“ dienten mit dem Vertrieb von Produkten für Kirchen und Kirchengemeinen zur Aufstockung der Finanzen der Anstalt. Der Verkaufsprospekt der „Vereinigten Verkaufsstellen der Anstalt Bethel in Bielefeld“ wurde bereits im September an Kirchengemeinden und kirchliche Kreise versandt. Die Broschüre enthielt eine weit gefächerte Produktpalette: Engelsfiguren, Kerzenleuchter, Adventskranzständer, Porzellanteller und Tassen mit Weihnachtsmotiven, Kaffeegeschirr mit Abzeichen evangelischer Vereine sowie weitere Geschenkideen, wie etwa Henkelkörbe und Spardosen. Auf der Vorderseite des Prospektes ist zu lesen: „Der Reinerlös auch aus dem Weihnachtsversand“, kommt „den Kranken unserer Anstalt zugute“, und so unterstützt „ein jeder der bei uns bestellt das Liebeswerk an den Kranken und Elenden“. Der vorgestellte Henkelbecher zeigt als Motiv einen überlebensgroßen Engel, der auf dem Felde den Hirten und ihrer Herde die Botschaft von der Geburt Jesus überbringt, verbunden mit dem Wunsch für „gesegnete Weihnachten“. Er könnte aus der Serie „bunte religiöse Weihnachtsbilder“ stammen, die neben 2 Henkelbechern, 2 Tassen mit Unterteller auch 2 Tellerformen (jeweils flach oder tief) umfasste.

Abb.: privat, Sammlung Rosemarie Wiegand