„Deutsch-Französische Geschichte(n)“

Der Mannheimer Altertumsverein von 1859 hat am 22.01.2019, dem deutsch-französischen Tag, einen Kooperationsvertrag mit dem Institut Français Mannheim, dem MARCHIVUM, den Reiss-Engelhorn-Museen, dem Lehrstuhl für Spätmittelalter und Frühe Neuzeit der Universität Mannheim und dem Kreisarchiv Rhein-Neckar-Kreis geschlossen.

Der kulturelle Austausch zwischen Frankreich und der Rhein-Neckar-Region hat eine lange und wechselseitig fruchtbare Tradition. Über Kriege und schwere Zeit hinweg hat er immer wieder das Verbindende und das Gemeinsame gestärkt. Im Geiste dieser Tradition haben sich die Kooperationspartner des Programms „Deutsch-Französische Geschichte(n)“ zusammengefunden, um sie zu bewahren, an sie zu erinnern und sie weiter zu beleben.

 

Die gemeinsamen Veranstaltungen mit unseren Kooperationspartnern bieten Ihnen die Gelegenheit, „Deutsch-Französische Geschichte(n)“ in der Rhein-Neckar-Region in vielfältiger Weise kennenzulernen.

 

Vorträge    Lesungen    Buchvorstellungen    Ausstellungen    musikalische Darbietungen

Feste zu deutsch-französischen Ehrentagen und Jubiläen

 

Programm „Deutsch-Französische Geschichte(n)“ 1. Halbjahr 2023

 

Freitag, 27. Januar und Samstag, 28. Januar 2023 / rem / Museum Zeughaus C5

Institut Français Mannheim

Normannische Tage in Mannheim anlässlich der großen Ausstellung

„Die Normannen“ und 60 Jahre Élysee-Vertrag

Vorträge, Podiumsdiskussionen & Begegnungen mit der Region Normandie

In Kooperation mit der Region Normandie und den Reiss-Engelhorn-Museen

www.if-mannheim.eu

 

 

Mittwoch, 8. Februar 2023 / MARCHIVUM / 18:00 Uhr

Buchvorstellung und Vortrag von Dr. Tobias Möllmer – in Kooperation mit der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung und dem MAB – Mannheimer Architektur- und Bauarchiv e.V.

Das Palais Lanz in Mannheim. Französische Architektur im deutschen Kaiserreich

Wie ein gewaltiger Koloss überragt das Palais des Landmaschinenfabrikanten Dr. Karl Lanz und seiner Gemahlin Gisella die Villen der Oststadt. Es handelt sich um eines der seltenen Baudenkmäler der französischen Belle-Époque im ehemaligen Deutschen Reich. Der Autor stellt die Neuauflage seines 2008 erstmals erschienen Werks vor, das der Leserschaft sowohl die Architektur und Innendekoration als auch den Hausherrn und Architekten näherbringt. Neu dazugekommen ist eine bildliche Rekonstruktion der berühmten Lanz‘schen Gemäldesammlung sowie ein Bericht zu den laufenden Restaurierungen durch die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung und den dabei gemachten Funden.

www.marchivum.de

 

Freitag, 10. Februar 2023 / rem / Museum Zeughaus C5 / Florian-Waldeck-Saal / 19:00 Uhr

musikalische, inszenierte Lesung mit Aurélie Namont und Amandine Thiriet

Colette – eine musikalische Reise zum 150. Geburtstag

In Kooperation mit LeseZeichen Mannheim und MAV

www.if-mannheim.eu

 

Donnerstag, 16. Februar 2023 / Universität Mannheim, Bibliotheksbereich A3 / 18:00 Uhr

Eröffnung der Ausstellung „Kosmos Desbillons“

www.bib.uni-mannheim.de

 

Freitag, 17. Februar 2023 / Universität Mannheim / 10:00 – 17:00 Uhr

Kolloquium zur Ausstellung „Kosmos Desbillons“

www.uni-mannheim.de/carl-theodor

 

 

Donnerstag, 2. März 2023 / Domhof Ladenburg, Hauptstraße 7 / 19:00 Uhr

Vortrag von Dr. Uta Jungcurt, Ladenburg

Frauen schaffen Öffentlichkeit – literarisch-politische Salons in Frankreich und Deutschland im 18. und 19. Jahrhundert

Frauen als Gastgeberinnen geselliger Zusammenkünfte mit Musik, Rezitation und Gespräch kennen wir bereits seit der Antike. Im 18. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Aufklärung, erhalten die Salons gebildeter Frauen über die Geselligkeit hinaus eine politische Funktion. In den Stadtpalais und Wohnungen adliger und bürgerlicher Damen werden nicht mehr nur Gedichte, Kompositionen und Theaterstücke vorgetragen. Man diskutiert neueste naturwissenschaftliche Erkenntnisse, Kritik an Kirche und Staat, neue Konzepte staatlicher Ordnung kommen zur Sprache. Die Enzyklopädisten verfolgen die Vision, das gesamte Wissen der Menschheit aufzuzeichnen und verfügbar zu machen. In Frankreich gehören die Pariser Salons zur Vorgeschichte der Revolution.

Die deutschen Salons entwickeln sich zunächst nach dem Vorbild höfischer Teegesellschaften und fühlen sich der Aufklärung wie der Romantik verpflichtet. Aber auch hier wird bald, vor allem in Berlin, der Salon zum Ort der Gewinnung und Vermittlung neuer Erkenntnisse, wissenschaftlicher, künstlerischer und politischer Kritik. Das Prinzip der gleichberechtigten Teilhabe am Gespräch ermöglicht die Überwindung von Standesschranken und überkommener Geschlechterrollen. So kann der Salon zu einem Ort der Emanzipation und einem wichtigen Element der neu entstehenden bürgerlichen Öffentlichkeit werden.

Der Vortrag entwirft ein buntes Kaleidoskop interessanter Frauen, ihrer Salons und ihrer Gäste in Frankreich und Deutschland bis ins 20. Jahrhundert.

www.rhein-neckar-kreis.de/kreisarchiv

 

Mittwoch, 15. März 2023 / MARCHIVUM / 18:00 Uhr

Podiumsgespräch mit Klaus Schillinger, Waltraud Esser und Wolfgang Brunner

Spiegelsiedlung und Luzenberg – erste Schritte in den Mannheimer Norden

Der Aufschwung im Mannheimer Norden begann 1853 mit der Ansiedlung einer Spiegelmanufaktur durch die französische Glashütte Saint-Gobain. Die Manufaktur errichtete für ihre Beschäftigten ein eigenes Wohndorf – die Spiegelkolonie – mit Kirchen, Geschäften, Schulhaus, Kindergärten und Turnhalle. Klaus Schillinger, der bereits zum Luzenberg publiziert hat, kommt mit Waltraud Esser und Wolfgang Brunner über das Leben in einem manchmal übersehenen, aber bedeutungsvollen Stadtteil Mannheims ins Gespräch.

www.marchivum.de

 

Donnerstag, 4. Mai 2023 / rem / Museum Zeughaus C5 / Florian-Waldeck-Saal / 19:00 Uhr

Vortrag von Dr. Jörg Kreutz, Kreisarchiv Rhein-Neckar-Kreis

Die Mannheimer „Librairie Fontaine“ – eine Drehscheibe des französischen Buchhandels im deutschen Südwesten des ausgehenden 18. Jahrhunderts

Die 1742 in Mannheim für die frankophone höfische Gesellschaft begründete „Librairie françoise“ entwickelte sich in der Regierungszeit Carl Theodors zu einer wichtigen Drehscheibe des französischen Buchhandels im deutschen Südwesten. Auch nach der Verlegung der kurfürstlichen Residenz nach München 1777 behielt sie ihren bis in die Donaumonarchie weitverzweigten Kundenkreis bei und versorgte bis ins beginnende 19. Jahrhundert eine Vielzahl süddeutscher Adels-, Kloster-und Gelehrtenbibliotheken regelmäßig mit Büchern aus Frankreich.

www.mannheimer-altertumsverein.de

 

Donnerstag, 22. Juni 2023 / rem / Museum Zeughaus C5 / Florian-Waldeck-Saal / 19:00 Uhr

Vortrag von Prof. Dr. Claude Sui, Reiss-Engelhorn-Museen

Robert Häusser und die Liebe zu Frankreich, Teil 3, Das Elsass

Eine Grenzregion zwischen Frankreich und Deutschland, die ihre ganz eigene Identität entwickelt hat: das Elsass. Von 1871 bis nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die Menschen viermal ihre Nationalität wechseln. Dies hat eine besondere Kultur hervorgebracht, die der Ausnahmefotograf Robert Häusser in seiner unverwechselbaren Handschrift mit seiner Kamera in den 1960er Jahren festgehalten hat. Der Mensch in seinem urbanen und ruralen Umfeld wird eindrucksvoll ins Bild gesetzt. Häusser gelingt es meist, den Moment einer unverschleierten Offenheit festzuhalten und damit individuelle Wesenszüge unmittelbar und in unverfälschter Direktheit sichtbar zu machen. Dies erreicht er, indem er die Person einfühlsam in ihrer vertrauten Umgebung, in ihrem Milieu oder Arbeitsumfeld dokumentiert, wobei vielfach sogenannte „environmental portraits“ zustande kommen. Dies wird besonders anschaulich in Porträts, die Menschen in ihrem Alltag, in ihrer Freizeit oder im charakteristischen Habitus ihres Berufs zeigen. Häussers eindrucksvolle Aufnahmen über das „Elsaß“ erschien 1962 als Buch. Nicht das „museale“, sondern das von Leben pulsierende und von altem Brauchtum durchspielte Elsass mit der großartigen Kulisse der Vogesen ist in diesen Bildern auf einzigartige Weise zu einer großen Monographie zusammengefasst worden. In den auftragsgebundenen, angewandten wie in den freien Arbeiten Häussers bleibt seine typische künstlerische Haltung und Handschrift stets erkennbar. Aus der Synthese von Inhalt und Form, von inhaltlicher Vorgabe und gestalterischer Umsetzung beziehen die Bilder ihre suggestive Kraft und Faszination. Es sind Bilder einer fast vergangenen Zeit aus der Ära der analogen Fotografie.

Prof. Dr. Claude W. Sui, Leiter des Forum Internationale Photographie und Abteilungsleiter der Kunst und Kulturgeschichte, Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, wird Robert Häussers Arbeitsweise anhand von ausgewählten Bildbeispielen vorstellen, die Häussers ikonografische Besonderheit erkennen lässt. Zugleich ist es auch eine Zeitreise und eine Hommage an das Elsass.

www.rem-mannheim.de

 

Freitag, 28. Juli 2023 / Willkommenspavillon, Spinelli / 18:00 Uhr

BUGA OPEN CAMPUS – GARTENSALON

Vortrag von Dr. Claudia Kleiner und Wolfgang Schwarzer

Herrschen über Mensch und Natur. Die Gärten von Versailles

Versailles und seine Gärten sind wie ein Buch, das die Geschichte der Menschheit dem Sonnenkönig zu Füßen legt. Die Mythen der Menschheit, das Beherrschen der Natur bis hin zum Lauf der Sonne, die Unterwerfung des Adels, all das macht den Absolutismus des Königs Louis XIV aus.

Die größten Namen der Zeit aus Architektur, Kunst und Literatur stehen für das Gesamtkunstwerk Versailles. Le Nôtre, Mansart, Le Brun, Lully, Racine, Molière… Sie alle schufen einen Mythos, der noch heute die Menschen aus aller Welt anzieht.

Dr. Claudia Kleinert und Wolfgang Schwarzer entschlüsseln die Geheimnisse der Gärten von Versailles. Vortragssprache ist Deutsch.

Eine Kooperation von Institut Français Mannheim und Stadtbibliothek Mannheim

www.mannheim.de/stadtbibliothek