„Junge Regionalforschung“

des Mannheimer Altertumsvereins von 1859 und des Historischen Instituts der Universität Mannheim (Lehrstuhl Prof. Dr. Hiram Kümper) in Zusammenarbeit mit den Reiss-Engelhorn-Museen

 

Im Nachwuchsarbeitskreis „Junge Regionalforschung“ haben Studierende und DoktorandInnen der Geschichtswissenschaften, VolontärInnen und andere Nachwuchskräfte aus dem Kulturbereich in regelmäßigen selbstorganisierten Treffen die Gelegenheit, sich über ihre wissenschaftlichen Arbeitsthemen zur Stadt- und Regionalgeschichte auszutauschen sowie neue Ansätze, Ideen und gemeinsame Projekte zu entwickeln.

Die Treffen des Arbeitskreises finden an der Universität Mannheim statt.

Im Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Reiss-Engelhorn-Museen haben die Arbeitskreismitglieder die Möglichkeit, Zugang zu den Sammlungen des Mannheimer Altertumsvereins oder zu anderen, regionalbezogenen Sammlungen zu erhalten. Auf diese Weise können bislang unerschlossene Sammlungsbestände von Themen zur Geschichte der Stadt Mannheim und der Region der ehemaligen Kurpfalz in den Reiss-Engelhorn-Museen unter fachlicher Betreuung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Rahmen von Bachelor-, Masterarbeiten oder Dissertationen aufgearbeitet werden.

Die Publikation von Forschungsergebnisse ist sowohl in den „Mannheimer Geschichtsblättern“ als auch bei herausragenden Dissertationen in der Reihe der „Mannheimer historischen Schriften“ möglich.

Der Mannheimer Altertumsverein unterstützt die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch die Finanzierung eines jährlich stattfindenden Kolloquiums zu lokal- und regionalgeschichtlichen Themen der Metropolregion sowie der ehemaligen Kurpfalz.

1. Tagung des Arbeitskreises Junge Regionalforschung

17. März 2021 „Ran an die Quellen!“

In zwei Blöcken konnte dabei jeweils aus 3 Workshops mit unterschiedlichen epochalen Schwerpunkten ausgewählt werden. Im ersten Block konnten Einblicke in mittelalterliche Fechtbücher (Nick Kraus) gegeben, Alltagsgeschichte aus spätmittelalterlichem Rechnungsschriftgut (Lena Liznerski) rekonstruiert oder propagandistisches Agieren der Briten und Deutschen im Ersten Weltkrieg (Daniel Reinemuth) analysiert werden.

Im zweiten Block konnten die Teilnehmenden anhand von Feldpost aus Frankreich 1870/71 den Prozess von der Rohtranskription zur Edition (Kira Kessler) nachvollziehen oder die Quellenart der Oberamtsprotokolle in ihrer Rolle für die regionale Geschichte intensiv erarbeiten (Mirjam Fischer). Anhand nationalsozialistischer Quellen konnte das Leben zwischen Alltag und Vernichtungskrieg in seiner Vielfalt erarbeitet werden (Maike Sambaß).

2. Tagung des Arbeitskreises Junge Regionalforschung

24. März 2022 Erinnern in Mannheim“

Sara Anil und Dr. Thomas Throckmorton stellten die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung „Typisch Mannheim!“ des MARCHIVUM vor und beleuchteten deren Konzeption und Bedeutung für die Erinnerungskultur Mannheims. Jonathan Trautmann, Philip Meder und Shilan Dewitz präsentierten die Arbeit des Vereins Ludwigshafen setzt Stolpersteine e.V.

Kira Keßler gab unter dem Titel „Virtuell ausstellen, aber wofür?“ Einblicke in die digitale Ausstellungspraxis. Im Workshop „Geschichte inklusiv“ ging Maike Sambaß der Frage nach, wie man Erinnerungen barrierefrei(er) vermitteln kann. Rebekka Reinhuber nahm Chancen und Risiken spielerischer Vermittlungstools im Geschichtsunterricht im Workshop „Homo ludens“ unter die Lupe.

Im Abendvortrag präsentierte Dr. Maren Gottschalk den Menschen hinter dem Mythos: „Sophie Scholl: Heldin oder Heilige? Wer verbirgt sich hinter der Ikone des Widerstands

3. Tagung des Arbeitskreises Junge Regionalforschung

2. / 3. Mai 2023 „Geschichte der Nachhaltigkeit – Nachhaltige Geschichte“

 

Im Mittelpunkt stand einerseits Nachhaltigkeit in der Geschichte, andererseits Nachhaltigkeit in der Geschichtswissenschaft. Wie nachhaltig handelten Menschen in der Vergangenheit? Was können wir daraus lernen? Und wie können wir in Studium und Forschung das Thema „Nachhaltigkeit“ integrieren?

Nach einem Impulsvortrag und einer anschließenden Diskussionsrunde hatten die Teilnehmer*innen die Wahl zwischen den folgenden Workshops: Nachhaltiger Umgang mit Quellen und Forschungsdaten (Lena Liznerski) und Nachhaltig(keit) unterrichten (Rebekka Reinhuber).

Der Abendvortrag von Prof. Dr. Anette Kehnel, Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Mannheim, widmete sich dem Thema: „Wir konnten auch anders. Eine kurze Geschichte der Nachhaltigkeit“.