Sammelteller zu Weihnachten, Royal Copenhagen/Dänemark, 1908, Marke Krone und drei Wellenlinien

Seit der erste Royal Copenhagen Jahresteller 1908 in Dänemark auf den Markt kam, wird er weltweit gesammelt. Die Idee dahinter kam auf der Nordischen Industrie-, Landwirtschafts- und Kunstausstellung 1888 in Kopenhagen zustande. Die Königlich Dänische Porzellanmanufaktur hatte im Rahmen ihrer Ausstellung auf der Messe eine Reihe von Tellern geschaffen, die ihre Ausstellungspodeste zierten. Die Teller waren in Blau mit dem Logo der Manufaktur verziert: Die Krone und drei Wellenlinien. Unter den Gästen der Ausstellung befanden sich auch Mitglieder der königlichen Familie, die als Andenken an dieses große Ereignis Teller kauften. Ihre Teller waren mit einem kleinen Schild versehen, das andere Besucher dazu veranlasste, ebenfalls einen Teller zu erwerben. Die Nachfrage war bald höher als das Angebot, man hatte unbewusst das perfekte Sammlerstück für besondere Anlässe geschaffen. In den folgenden Jahren kreierte die Porzellanmanufaktur Teller, um verschiedene Meilensteine im Leben der königlichen Familie zu feiern. Parallel fertigte der Künstler Frans August Hallin eine Reliefform für die Teller, um die Dekoration problemlos in zahlreichen Kopien wiederholen zu können. Anstatt diese von Hand zu bemalen, sollten sie besprüht werden. 1895 verließ Hallin jedoch die Royal Copenhagen und nahm seine Idee mit zu Bing & Grøndahl. Hier kam der Inhaber der Manufaktur, Harald Bing, auf die Idee, mit der Relieftechnik einen Sammlerteller für einen Anlass zu schaffen, der jährlich mit einem neuen Motiv Jahr für Jahr wiederholt werden könnte. Und so war Bing & Grøndahl das erste Unternehmen, das einen jährlichen Weihnachtsteller herausbrachte, der genau so war, wie wir ihn heute kennen. Dreizehn Jahre später, im Jahr 1908, zog Royal Copenhagen nach und brachte einen eigenen Jahresteller heraus, der Hallins Relieftechnik verwendete. Obwohl die beiden Porzellanmanufakturen 1987 fusionierten, existieren die beiden Serien von Jahrestellern zur Freude von Sammlern und Schenkenden auf der ganzen Welt weiterhin nebeneinander.

Abb.: privat